Kinder und Jugendliche

„Kinder müssen mit den Erwachsenen Geduld haben.“

(Antoine de Saint-Exupéry)

Besonderheiten in der Psychotherapie für Kinder und Jugendliche

Zu Beginn der Behandlung steht ein vertrauensvoller Beziehungsaufbau im Vordergrund, da eine vertrauensvolle Beziehung einer der wichtigsten Wirkfaktoren in der Psychotherapie ist, nicht nur bei Kindern und Jugendlichen. Nur so kann ein Kind oder Jugendlicher Vertrauen fassen und sich öffnen und Zugang zu seinem Erleben zulassen.

Kinder

Grade jüngeren Kindern fällt es schwer, innere psychische Konflikte und ängstliches oder depressives Verhalten rein kognitiv oder sprachlich zu bearbeiten. Je jünger ein Kind ist, desto wichtiger werden therapeutische Interventionen und kreative Vorgehensweisen, die spielerischer ausgerichtet sind. Durch Spielangebote, wie dem Nachspielen von Situationen, z.B. in der Schule oder zu Hause und durch Rollenspiele gelingt es oft besser, Zugang zu den hintergründigen seelischen Konflikten von Kindern zu erhalten. Im spielerischen Nachstellen von Situationen mit Hilfsmitteln wie Puppen und Alltagsgegenständen kann das Kind sich ausdrücken und leichteren Zugang zu seinen Emotionen gewinnen. Doch nicht nur das Ausdrücken von Emotionen wird so erfahrbarer gemacht, auch die Bearbeitung schwieriger Themen kann so ganz praktisch und spielerisch erfolgen. Es können neue Beziehungserfahrungen gesammelt und neue Verhaltensweisen ausprobiert und eingeübt werden, um Lösungen für schwierige Situationen zu entwickeln.

Im therapeutischen Setting mit Kindern wird ergänzend häufig das Malen eingesetzt, um schwierige Inhalte greifbar zu machen und visuell bildhaft auszudrücken. Bei Kindern, die häufig Angst oder Stresserleben ausgesetzt sind, können die Kapitän Nemo Geschichten von Ulrike Petermann zur Entspannungsinduktion im therapeutischen Umfeld und wunderbar auch von Ihnen zu Hause genutzt werden.

Jugendliche

Auch Jugendliche profitieren, dezenter eingesetzt, häufig von den aufgeführten kindgerechten Methoden. Insbesondere bei diffusen Konflikten, die verbal zunächst schwer erfasst und benannt werden können. Je älter der oder die Jugendliche ist, desto mehr kommen klassische verhaltenstherapeutische Techniken zum Einsatz. So stellt die Bearbeitung dysfunktionaler Gedanken und Verhaltensweisen durch kognitive Techniken einen größeren Schwerpunkt in der Psychotherapie als bei jüngeren Kindern dar.

Auch profitieren Jugendliche sehr von Entspannungstechniken wie der Progressiven Muskelrelaxation nach Jacobson oder Imaginations- und Achtsamkeitsübungen, die ihnen helfen können, in stressbehafteten Situationen ihre Emotionen besser regulieren zu können. Doch grade auch von Rollenspielen und dem Nachspielen oder Einüben von konkreten schwierigen Situationen profitieren jugendliche Klienten sehr.

Sehr wichtig für eine gelingende Psychotherapie ist die Veränderungsbereitschaft und Motivation von Jugendlichen, eine psychotherapeutische Behandlung aufzunehmen. Hierbei können die Ziele der Behandlung durchaus von denen der Eltern abweichen. Eine Therapie ausschließlich auf Wunsch der Eltern, entgegen den Bedürfnissen des oder der Jugendlichen, ist erfahrungsgemäß nicht erfolgreich. Eine gewisse Eigenmotivation, auch mit abweichenden Zielen von denen der Eltern, muss vorhanden sein. Nur so ist es möglich, die Veränderungsbereitschaft im therapeutischen Rahmen weiterhin zu fördern und die Motivation, sich auf die Therapie einzulassen, auszubauen.

Eltern

Eltern und manchmal auch nahe Bezugspersonen wie Geschwister oder Großeltern werden immer in die psychotherapeutische Behandlung mit einbezogen.

Vor Aufnahme der Behandlung und in regelmäßigen Abständen ist der Einbezug der Eltern notwendig. Wie häufig die Elternkontakte nötig sind, hängt neben dem Alter des Kindes auch von dem Schweregrad der zu bearbeitenden Symptomatik ab.

Ein Einbezug der Eltern und nahen Bezugspersonen ist wichtig, da Veränderungen beim Kind oder Jugendlichen auch Veränderungen im ganzen Familiensystem zur Folge haben werden. Durch ein transparentes Vorgehen ist es möglich, in der Therapie erarbeitete neue Verhaltensweisen im häuslichen Umfeld mit Unterstützung der Bezugspersonen weiter zu erproben und auszubauen und gegebenenfalls zu modifizieren.

Als Therapeutin ist es mir hierbei sehr wichtig, eine vertrauensvolle Beziehung zum Kind oder Jugendlichen aufzubauen und aufrechtzuerhalten, daher unterliege ich auch in diesem Rahmen der Schweigepflicht. Sollte es sich um relevante Themen handeln, deren Transparenz im familiären Kontext wichtig wäre, motiviere ich die Kinder und Jugendlichen sensibel, diese Themen selbständig offenzulegen und führe mögliche Vorteile auf, die eine Ansprache der Inhalte mit sich bringen könnte.

Die Kosten für die Behandlung sind selbst zu zahlen.