Über mich

Über mich - Vita - Lebenslauf
© Andreas Thiele

„Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht Euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.“

(George Bernard Shaw)

Über mich – Qualifikationen

Gegenwärtig:

  • Jahrgang 1981, verheiratet (geb. Pusack), eine Tochter 

  • Studium der Psychologie mit Abschluss Diplom an der Humboldt-Universität zu Berlin

  • Seit 2017 in der Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin (Psychotherapeutin i.A.) am Institut für Verhaltenstherapie in Berlin, mit Ausrichtung in der kognitiven Verhaltenstherapie mit integrativem Therapieansatz

  • Psychotherapie unter Supervision in der ambulanten Versorgung von Menschen mit psychischen Störungsbildern laut ICD-10/11, überwiegend für Menschen im Autismus-Spektrum
  • Heilpraktikerin beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie (HeilprG)

  • Fachweiterbildung in Autismuspädagogik (Zertifikat)
  • Zahlreiche Fortbildungen zum Thema Autismus-Spektrum-Störungen
  • Zahlreiche Fortbildungen zum Thema AD(H)S
  • Weiterbildung zur Verwendung der Testverfahren ADOS-2 und ADI-R durch Autismus Deutschland
  • Erstellung eines 16-stündigen Weiterbildungsmoduls mit praktischen Anwendungen zu den Grundlagen der Autismus-Spektrum-Störung für das Annedore-Leber-Berufsbildungswerk Berlin

In der Vergangenheit:

  • Mehrjährige Leitung des Fachdienstes Autismus im Annedore-Leber-Berufsbildungswerk Berlin (ALBBW) mit dem Ergebnis der Zertifizierung als „Autismus gerechtes Berufsbildungswerk“ durch Autismus Deutschland; ALBBW Berufsbildungs­werk mit mehr als 35 Berufen für junge Menschen mit Behinderungen und besonderem Förderbedarf und begleitenden Angeboten für Menschen mit Autismus

  • Psychologin in der klinischen Geriatrie

  • Psychologischer Dienst und Vertrauensstelle für Gewaltprävention in einer anthroposophischen Werkstatt für Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen

  • Psychologin im Betreuten Wohnen erwachsener Menschen mit Persönlichkeitsstörungen und Suchterkrankungen

  • Psychologin in der stationären Kinder- und Jugendhilfe

  • Psychologin für schuldistante Kinder und Jugendliche im schulischen Umfeld

  • Tätigkeit in der Psychoonkologie im Rahmen der Erlangung des Diplomgrades

  • Praktikum im geschlossenen Strafvollzug

Ich mochte Menschen schon immer sehr gern. Ganz gleich, ob jung oder alt, dick oder dünn, normal oder mit Macken. Wer ist denn schon normal, was heißt das überhaupt? Und muss man es überhaupt sein, oder darf man auch sein, wie man ist? Jeder Mensch hat eine eigene und einzigartige Lebensgeschichte, die ihn geprägt hat. Manche Geschichten sind gradlinig, andere sind holprig und wieder andere verzweigen sich. In meiner therapeutischen Arbeit ist es mir wichtig, jede einzelne Geschichte zu würdigen und voller Empathie anzunehmen. Es hat einen Grund, wieso sie sich so ereignete, wie sie es tat. Ich suche gerne nach Zusammenhängen, ziele auf das Besondere in Ihnen und möchte es zum Strahlen bringen. Mein Ziel ist erreicht, wenn auch Sie Ihren Glanz erkennen.

Besonders gerne arbeite ich mit Menschen aus dem Autismus-Spektrum zusammen, die mir in der Diagnostik, in der Psychotherapie und ehemals in meiner Funktion als Leitung des Fachdiensts Autismus im Annedore-Leber-Berufsbildungswerk begegnet sind. Trotz riesiger individueller Unterschiede von Menschen mit Autismus, genau wie bei neurotypischen Menschen auch, gibt es Probleme, die sich immer wieder auftun.

Soziale Situationen können überfordernd sein, da häufig nicht klar ist, was denn genau erwartet wird, ob es Regeln gibt oder ob man den anderen richtig verstanden hat. Um nicht aufzufallen und „unter dem Radar“ zu bleiben, sind viele autistische Menschen wahre Meister in der Anpassung geworden. Durch zahlreiche Analysen sozialer Situationen und Beobachtungen, wie andere sich verhalten, zeigen sie das Verhalten, wovon sie glauben, dass es erwartet wird. Diese Prozesse laufen bei neurotypischen Menschen ganz intuitiv und kräfteschonend ab, bei Menschen mit Autismus hingegen sehr bewusst und mit einem hohen Energieaufwand, was oft zu schwerer Erschöpfung und verminderter Leistungsfähigkeit führt.

Erschwerend hinzu kommen oftmals Wahrnehmungsbesonderheiten wie bspw. eine Geräusch- oder Lichtempfindlichkeit, was die Gefahr einer Reizüberflutung noch erhöht.

Ein Ziel einer Autismus bezogenen Psychotherapie sollte also sein, zu lernen, Frühwarnzeichen für Überforderungszustände zu erkennen und zu handeln, bevor ein Meltdown oder Shutdown eintritt, dem anschließend eine lange Erholungsphase folgt.

Wichtig hierbei ist, zu erkennen, welche Dinge veränderbar sind und für welche Situationen Kompensationsstrategien entwickelt werden sollten. Eine Geräuschempfindlichkeit lässt sich auch mit viel Anstrengung und Willenskraft nicht verändern, aber leicht mit geräuschreduzierenden Kopfhörern abdämpfen.

Das beste Ergebnis wäre, dass ein autistischer Mensch sich selbst und den eigenen Autismus akzeptieren und seine Umgebung nach seinen Bedürfnissen gestalten kann, ohne von kräftezehrenden Anpassungsprozessen Gebrauch machen zu müssen. Auch das Umfeld kann sich – mit weit geringeren Ressourcen – anpassen, das muss nicht immer der Mensch mit Autismus sein! Einem Menschen mit Sehbehinderung würde ja (hoffentlich!) auch niemand raten, sich noch etwas mehr anzustrengen, um das Buch lesen zu können. In diesem Fall wäre die Einschränkung jedoch für andere offensichtlich. Bei Menschen im Autismus Spektrum ist sie dies oft nicht, was ein Vor- aber auch ein Nachteil sein kann.